Neue Technologien in der Gefahrenzonen­planung

Zu Beginn basierten Gefahrenzonenpläne auf vergleichsweise einfachen Modellen, die mit der Zeit immer komplexer geworden sind. Durch technologische Innovationen werden vor allem die Daten, die in die Erstellung und Aktualisierung der Gefahrenzonenpläne einfließen, immer genauer. Verschiedene Ansätze und Technologien können in Zukunft für noch bessere Ergebnisse eingesetzt werden.

Drohnentechnologien und „Digitale Zwillinge“

Die Verwendung von Drohnen und Fernerkundungsdaten hat die Erfassung und Analyse von Geländedaten erheblich verbessert. Drohnen können auch schwer zugängliche Gebiete schnell und höchstpräzise erfassen. Die erreichte Punktdichte geht dabei weit über flugzeug- oder satellitengestützte Ansätze hinaus. So können auch kleinere Strukturen wie Gartenmauern oder Gehsteigkanten, die das Abflussgeschehen beeinflussen können, genauestens erfasst werden. In Kombination mit anderen Daten entsteht ein sogenannter „Digitaler Zwilling“ – ein möglichst genaues Abbild der Realität. Aktuell stellen nur noch teilweise extrem großen Datenmengen, die dadurch entstehen, eine Herausforderung in der hydrodynamischen Modellierung dar.

Eine weitere Verbesserung kann durch den Einsatz von Grünem Laser erreicht werden. Im Vergleich zu anderen Systemen durchdringen diese Wellenlängen das Wasser und werden nicht absorbiert. Damit erreichen die Laser-Strahlen auch das Gewässerbett, das auf diese Weise sehr genau vermessen werden kann. So kann auch das Gewässerbett kontinuierlich und präzise abgebildet werden.

3D-Visualisierung und bessere räumliche Vorstellung

Durch den Einsatz von 3D-Visualisierungen können die Ergebnisse der Gefahrenzonenpläne greifbarer gemacht werden. Diese Ansätze helfen auch Laien dabei, die potenziellen Auswirkungen von Hochwasser und anderen Naturgefahren beispielsweise auf die Liegenschaft einer Nutzerin oder eines Nutzers zu verstehen. Koppelt man diese 3D-Visualisierung mit hydrodynamischen Simulationen können Nutzerinnen und Nutzer direkt Anpassungsmaßnahmen für ihre Liegenschaft testen. Auf der HORA-Plattform ist die 3D-Anzeige von Hochwasser-Szenarien schon jetzt möglich.

Echtzeit-Überwachung und die Brücke zum Katastrophenschutz

Die Integration von Echtzeit-Überwachungssystemen im Hochwasserrisikomanagement ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und Bewertung von Gefahren. Sensoren und andere Überwachungsinstrumente, die ständig Daten sammeln, können zum Beispiel an Hochwasser-Rückhaltebecken angebracht werden. Diese Daten können dann sofort analysiert werden. Koppelt man diese Echtzeitinformationen mit Informationen aus dem Gefahrenzonenplan, kann gezielt und schnell auf sich verändernde Bedingungen reagiert werden. Das kann Einsatzkräfte im Hochwasserfall maßgeblich unterstützen und Schäden minimieren.

Die innovative Nutzung dieser Technologien in der Gefahrenzonenplanung bietet eine präzise und effektive Möglichkeit, Daten und Prozesse zu verbessern. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Implementierung neuer Technologien wird die Gefahrenzonenplanung in Zukunft noch genauer und verlässlicher werden. Zudem lassen sich die Ergebnisse im gesamten Kreislauf des Risikomanagements nutzen!

Mehr News

Durch technologischen Fortschritt und “digitale Zwillinge” wird die Gefahrenzonenplanung immer präziser.
Hochwasserereignisse der letzten Jahre zeigen, dass Gefahrenzonenpläne mittlerweile sehr treffsicher sind.