Der Nationale Hochwasserrisikomanagementplan definiert die Rahmenbedingungen und Maßnahmen im österreichischen Hochwasserrisikomanagement.
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Der Nationale Hochwasserrisikomanagementplan definiert die Rahmenbedingungen und Maßnahmen im österreichischen Hochwasserrisikomanagement.
Über Abflusskorridore wird im Hochwasserfall eine große Menge an Wasser abtransportiert. In der Regel abgebildet im Rot-gelb schraffieren Funktionsbereich.
Die Abflussmenge oder auch der Durchfluss gibt das Wasservolumen an, das einem bestimmten Gerinnequerschnitt pro Zeiteinheit durchfließt.
Die Abflussspitze bezeichnet den höchsten Abflusswert, der im Rahmen von einem bestimmten Hochwasserereignis erreicht wird.
Der Bemessungswert bezeichnet jene Abflussmenge, die der Planung von Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu Grunde gelegt werden. Entspricht oftmals dem HQ100.
Neben der Gefahr, die durch den Wasserabfluss auftritt, betrachtet die Gefahrenzonenplanung besondere Gefährdungen wie Rutschungen oder Verklausungen.
Der blaue Funktionsbereich legt jene Gebiete fest, die in Zukunft prioritär für Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser genutzt werden sollen.
Als Dammbresche bezeichnet man eine Lücke in einem Hochwasserschutzdamm, die durch einen Bruch des Dammes an dieser Stelle entstanden ist.
Das Digitale Geländemodell bildet die Erdoberfläche in Form von digitalen Daten ab, wobei die Höheninformationen in einem regelmäßigen Raster (bspw. 1x1m) erfasst werden.
Das Einzugsgebiet grenzt jenes Gebiet ab, aus dem sämtliches Wasser einem bestimmten Ort oder Gewässer zufließt.
Als Ereignisdokumentation bezeichnet man die quantitative und qualitative Beschreibung eines abgelaufenen Hochwasserereignisses.
Unter Exposition versteht man den Grad der Gefährdung eines Objektes (beispielsweise eines Wohngebäudes) in Bezug auf eine Naturgefahr.
Extremwertstatistiken geben Auskunft über die Wiederkehrzeit extremer Ereignisse, wobei in der Regel Messreihen die Grundlage bilden.
Als Fließgeschwindigkeit bezeichnet man die Geschwindigkeit des Wassers in Fließrichtung an einem bestimmten Ort im Zuge eines Hochwassers.
Als Freibord bezeichnet man den senkrechten Abstand zwischen des Bemessungswasserspiegels und der Oberkante des Ufers/eines Schutzbauwerkes oder der Unterkante einer Brücke
Als Funktionsbereiche sind in der Gefahrenzonenplanung Bereiche umfasst die im Ereignisfall oder in der Vorsorge eine bestimmte Funktion erfüllen.
Der Gefahrenzonenplan stellt für ein bestimmtes Planungsgebiet die Gefährdung durch ausgewählte Naturgefahren unter Berücksichtigung unterschiedlicher Szenarien dar.
Die Gelbe Zone weist im Gefahrenzonenplan jene Bereiche aus, die bei einem HQ100 betroffen sind, aber bei denen geringere Intensitäten als in der Roten Zone zu erwarten sind.
Als Hochwasser bezeichnet man einen Wasserstand oder Abfluss, der deutlich über dem langjährigen Mittelwert liegt.
Hochwasserrisikomanagement fasst alle Maßnahmen und Methoden zusammen, mit denen die angestrebte Sicherheit und Bewältigungsfähigkeit erreicht werden soll.
Unter Hochwasserrückhalt versteht man die Zwischenspeicherung von Wasser durch natürliche Gegebenheiten oder technische Maßnahmen, die zu einer Dämpfung von Hochwasser führt.
Als Hochwasserszenario wird ein hypothetischer Ablauf eines Hochwasserereignisses mit einer bestimmten Auftretenswahrscheinlichkeit (HQ100) bezeichnet.
Die Hochwasserganglinie beschreibt den zeitlichen Abflauf des Abflusses. Unterschiedliche Hochwasserganglinien bedeuten unterschiedlich ausgeprägte Hochwasserüberflutungsflächen und sind daher in der Gefahrenzonenplanung entscheidend.
Hochwasserwellen beschreiben den zeitlichen Ablauf eines Hochwasserereignisses bezogen auf den auftretenden Abfluss entlang des Gewässers.
Der Höhendifferenzenplan ist ein Element der Qualitätssicherung in der Gefahrenzonenplanung und gibt die Differenz zwischen digitalem Geländemodell und dem Rechennetz des hydrodynamischen Modells wieder.
Hochwasser, das statistisch gesehen im Durchschnitt einmal in hundert Jahren auftritt bzw. dessen jährliche Wahrscheinlichkeit 1% beträgt
Der Hydrographische Dienst betreut in Österreich das Messnetz, das für die Erfassung der Abfluss- und Wasserstandsdaten (=Pegeldaten) an unseren Gewässern eingerichtet wurde.
Als Infiltration bezeichnet man das Eindringen von Wasser durch die Erdoberfläche in den Boden und die Bodenporen bis zum Erreichen der Wassersättigung.
Die Intensität eines Hochwasserereignisses lässt sich durch die ablaufenden physikalischen Parameter beschreiben. Beispiele für Intensitätsparameter sind die Fließgeschwindigkeit sowie die Wassertiefe.
Die Jährlichkeit bezeichnet die Zeitspanne, in der ein Ereignis einen Wert (bspw. den Hochwasserabfluss) im Durchschnitt einmal erreicht oder überschreitet.
Gibt an, wie menschliche Aktivitäten die Landschaft prägen und nutzen, z.B. für Landwirtschaft, Wohngebiete oder Industrie. Beide Aspekte beeinflussen das Hochwasserrisiko.
Mathematisches Modell, das dazu dient, den Abfluss in einem Einzugsgebiet für bestimmte Niederschlagsereignisse abzuleiten.
Veränderungen in der Art und Weise, wie Flächen genutzt werden, die Einfluss auf das Hochwasserrisiko haben können, z. B. durch Versiegelung oder Aufforstungen.
Ein festgelegter Ort an einem Gewässer, an dem regelmäßig der Wasserstand gemessen wird. Pegeldaten sind oftmals die Grundlage für Gefahrenzonenpläne.
Eine detaillierte Beschreibung möglicher Abläufe und Ereignisse im Falle eines Hochwassers, um Risiken besser zu verstehen und Vorsorgemaßnahmen zu planen.
Ein Netzwerk aus Punkten und Dreiecken, das für hydrodynamische Simulationen von Wasserströmungen verwendet wird.
Die Reinwassermodellierung bezeichnet einen Rechengang in der hydrodynamischen Simulation bei dem Feststoffprozesse nicht berücksichtigt werden, sondern ausschließlich abfließendes Wasser.
Restrisiko bezeichnet das verbleibende Risiko für Hochwasserschäden, das auch nach der Umsetzung von Schutzmaßnahmen und Vorsorgeplänen bestehen bleibt.
Restrisikogebiete bezeichnet jene Gebiete, die im Schutzbereich von Hochwasserschutzmaßnahmen liegen, die jedoch im Falle eines größeren Ereignisses dennoch überflutet werden.
Retentionsbecken sind technische Anlagen, das dazu dient, bei Hochwasser vorübergehend Wasser aufzunehmen, um den Hochwasserabfluss zu dämpfen
Untersuchung und Bewertung potenzieller Risiken, um die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Schäden zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Gebiete, die aufgrund ihrer Lage oder Beschaffenheit einem erhöhten Risiko für Hochwasser oder andere Naturgefahren ausgesetzt sind.
Ein kontinuierlicher Prozess, der die Identifikation, Analyse, Bewertung und Minderung von Risiken umfasst, um Schäden zu verhindern oder zu minimieren.
Die systematische Anwendung von Managementpraktiken, um Risiken zu identifizieren, zu analysieren, zu bewerten und zu steuern, um Schäden zu minimieren.
Ein Bereich in der Gefahrenzonenplanung, der Gebiete markiert, die im Hochwasserfall Wasser aufnehmen und abführen sollen, jedoch auch einem gewissen Risiko ausgesetzt sind.
Ein Rückhaltebecken ist ein technisches Bauwerk, welches das Ziel verfolgt Hochwasserspitzen durch den Rückhalt und die vorübergehende Speicherung von Wasser zu reduzieren.
Das Schadenspotezial beschreibt den möglichen Umfang an Schäden an Menschen, Umwelt und Gütern im Falle eines Hochwassers.
Schutzbauten sind Bauwerke wie Dämme, Mauern oder Rückhaltebecken, die dazu dienen, Menschen und Güter vor Hochwassergefahren zu schützen.
Der Schutzgrad bezeichnet das Maß an Sicherheit, das durch Hochwasserschutzmaßnahmen erreicht wird, oft ausgedrückt als die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses.
Werte oder Ressourcen, die durch Hochwasserschutzmaßnahmen geschützt werden sollen, wie Menschenleben, Wohngebiete oder wirtschaftliche Nutzungen.
Alle planerischen, baulichen und organisatorischen Aktivitäten, die dazu dienen, das Risiko und die Auswirkungen von Hochwasser zu minimieren.
Stumme Zeugen sind Objekte oder Spuren, die durch frühere Hochwasserereignisse entstanden und ein Hinweis für historische Überschwemmungen sind.
Die Beschreibung der physischen Eigenschaften eines Geländes, einschließlich seiner Höhenunterschiede, Neigungen und Landschaftsformen.
Das Maß für die Fähigkeit eines Gewässers, Sedimente und Schwebstoffe während eines Hochwasserereignisses zu transportieren.
Gebiete, die bei Hochwasser regelmäßig oder gelegentlich überflutet werden und so zur natürlichen Wasserrückhaltung beitragen.
Die Veränderung von Sedimenten und Schwebstoffen im Gewässerbett durch Wasserströmungen, oft während Hochwasserereignissen.
Abschnitte eines Gewässers, in denen eine intensive Umlagerung von Sedimenten stattfindet.
Bereich in Risikoanalysen und Prognosen, in dem die Daten unvollständig oder unsicher sind, was zu einer gewissen Unschärfe in den Ergebnissen führt.
Der Prozess, bei dem Wasser von der Erdoberfläche oder von Pflanzen in die Atmosphäre übergeht, was die verfügbare Wassermenge reduziert.
Die Blockade eines Wasserlaufes durch Schwemmgut oder Ablagerungen, was zu einem gestauten Wasserfluss und erhöhtem Überflutungsrisiko führt.
Ein Szenario, in dem die Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser nicht standhalten und es zu schweren Überschwemmungen und Schäden kommt.
Versiegelung bezeichnet die Abdichtung einer Oberfläche durch künstliche Eingriffe (bspw. Gebäude oder Straßen) sowie durch natürliche Vorgänge (bspw. Frost), wodurch die Versickerung unterbunden wird.
Die Zeitspanne zwischen der Vorhersage eines Hochwasserereignisses und dem Eintreten des Ereignisses selbst, die genutzt wird, um Vorbereitungs- und Schutzmaßnahmen zu treffen.
Die Anfälligkeit oder Empfindlichkeit von Personen, Gütern oder Systemen gegenüber den Auswirkungen von Hochwasser, einschließlich der Fähigkeit, sich von einem Ereignis zu erholen.
Der Prozess, bei dem Wasser in verschiedenen Formen (flüssig, gasförmig, fest) zwischen der Atmosphäre, der Hydrosphäre und der Lithosphäre zirkuliert.
Gesetzliche Regelungen, die den Umgang mit Wasserressourcen, Wasserentnahmen, Gewässerschutz und Wasserrechte bestimmen.
Der Zustand, in dem der Boden vollständig mit Wasser gesättigt ist, sodass keine weitere Wasseraufnahme möglich ist.
Als Wassertiefe bezeichnet man die vertikale Entfernung von der Geländeoberfläche bis zur Wasseroberfläche.
Die Wiederherstellung der natürlichen Verbindung von Fluss- oder Bachabschnitten mit ihren Überschwemmungsgebieten, oft im Rahmen von Renaturierungsprojekten.
Statistische Maßzahlen, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Hochwasserereignissen einer bestimmten Größe oder Intensität innerhalb eines bestimmten Zeitraums beschreiben.
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Abteilung I/6 – Hochwasserrisikomanagement
Marxergasse 2
1030 Wienhochwasserrisikomanagement[at]bml.gv.at
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