Gefahrenzonenpläne werden in der Regel basierend auf unterschiedlichen fachlichen Grundlagen wie dem Digitalen Geländemodell, Aussagen zum Abfluss und der Landnutzung entlang des Gewässers erstellt. Ein ausreichend dokumentiertes Ereignis, das ohne Limitation für die Kontrolle der Ergebnisse verwendet werden kann, gibt es jedoch nur in den seltensten Fällen.
Hochwasser-Ereignisse stellen somit den Gefahrenzonenplan auf den Prüfstand. Indem man die Ergebnisse der Modellierung mit dem abgelaufenen Ereignis abgleicht, kann der Gefahrenzonenplan evaluiert werden. Durch die mittlerweile detaillierten Grundlagen sind die Gefahrenzonenpläne heute sehr treffsicher – das zeigen auch unterschiedliche Ereignisse in der jüngeren Vergangenheit.

Ende Juni 2022 wurde das Gegendtal in Kärnten Schauplatz eines 100-jährlichen Hochwasserereignis. Schwere Unwetter lösten in nur wenigen Stunden eine Katastrophe aus. Wassermassen haben dabei zusätzlich große Mengen an Geschiebe und Wildholz mobilisiert. Der Vergleich der berechneten mit den eingetretenen Überflutungsflächen zeigt eine extrem gute Übereinstimmung.

Aber auch während der Hochwasserereignisse in Kärnten und der Steiermark 2023 haben die nahezu flächendeckend vorhandenen Gefahrenzonenpläne vor und während der Ereignisse geholfen, Einsatzkräfte gezielt zu lenken. Schwachstellen (Ausuferungsbeginn) konnten schnell identifiziert werden und mobile Schutzmaßnahmen (z.B. Sandsäcke) konnten auf Grundlage der Gefahrenzonenpläne gezielt positioniert werden.